Makigami

Definition, Inhalt und Herkunft

Die Makigami-Methode ist ein Visualisierungstool und eine Analysemethode, die aus dem Lean Management stammt und zur detaillierten Darstellung und Analyse von Geschäftsprozessen verwendet wird. Sie wurde in Japan entwickelt und basiert auf der Idee, komplexe Prozesse auf großen Papierbögen (Makigami) darzustellen, um ineffiziente Schritte, Schnittstellen und Engpässe zu identifizieren und zu eliminieren.

Ziele und Nutzen

Das Hauptziel der Makigami-Methode ist es, Transparenz in Geschäftsprozesse zu bringen und Verbesserungspotenziale aufzudecken. Sie hilft, Verschwendung (Muda), Ungleichmäßigkeiten (Mura) und Überlastung (Muri) zu identifizieren und zu eliminieren. Der Nutzen liegt in der Optimierung der Prozesse, Steigerung der Effizienz und Produktivität sowie Verbesserung der Qualität und Kundenzufriedenheit.

Anwendung und Vorgehen

Die Anwendung der Makigami-Methode erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Vorbereitung: Auswahl des Prozesses, der analysiert werden soll, und Zusammenstellung eines multidisziplinären Teams.

  1. Prozessdarstellung: Detaillierte Visualisierung des aktuellen Prozesses auf großen Papierbögen, einschließlich aller Schritte, Verantwortlichkeiten, Informationsflüsse und Schnittstellen.

  1. Analyse: Identifikation von Verschwendung, Engpässen und ineffizienten Schnittstellen durch Teamdiskussionen und Datenanalyse.

  1. Verbesserungsvorschläge: Entwicklung von Maßnahmen zur Prozessoptimierung und Beseitigung der identifizierten Probleme.

  1. Umsetzung und Überprüfung: Implementierung der Verbesserungsmaßnahmen und regelmäßige Überprüfung der Ergebnisse zur Sicherstellung nachhaltiger Verbesserungen.

Durch die Anwendung der Makigami-Methode können Unternehmen ihre Prozesse klar visualisieren, Schwachstellen und Verbesserungspotenziale identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Prozessoptimierung umsetzen. Dies führt zu einer effizienteren und effektiveren Prozessgestaltung, Reduktion von Verschwendung und einer insgesamt höheren Prozessqualität.

Anwendungsbeispiel

Ausgangslage

Ein IT-Unternehmen hat wiederholt Probleme mit der Effizienz und Koordination bei der Softwareentwicklung, was zu Verzögerungen und Qualitätsproblemen führt.

Vorgehen

  1. Vorbereitung

  • Auswahl des Softwareentwicklungsprozesses zur Analyse und Zusammenstellung eines multidisziplinären Teams bestehend aus Entwicklern, Projektmanagern und Qualitätssicherungsspezialisten.

  1. Prozessdarstellung

  • Detaillierte Visualisierung des aktuellen Softwareentwicklungsprozesses auf großen Papierbögen, einschließlich aller Entwicklungsstufen, Verantwortlichkeiten, Informationsflüsse und Schnittstellen.

  • Darstellung der Prozessschritte von der Anforderungserhebung bis zur Auslieferung der Software.

  1. Analyse

  • Identifikation von Engpässen, wie z.B. wiederholte Feedbackschleifen zwischen Entwicklung und Qualitätssicherung, und Verschwendung, wie unnötige Wartezeiten bei der Freigabe von Anforderungen.

  • Diskussion und Analyse durch das Team, um die Ursachen für Ineffizienzen zu verstehen.

  1. Verbesserungsvorschläge

  • Entwicklung von Maßnahmen zur Optimierung, wie z.B. Einführung eines agilen Arbeitsmodells zur Reduzierung von Feedbackschleifen und Implementierung automatisierter Testprozesse zur Beschleunigung der Qualitätssicherung.

  • Vorschläge zur besseren Koordination und Kommunikation zwischen den Teams.

  1. Umsetzung und Überprüfung

  • Implementierung der entwickelten Maßnahmen und regelmäßige Überprüfung der Ergebnisse durch Teammeetings und Prozesskennzahlen.

  • Kontinuierliche Anpassung und Verbesserung der Prozesse basierend auf den erzielten Ergebnissen.

Resultat

Durch die Anwendung der Makigami-Methode konnte das IT-Unternehmen seine Softwareentwicklungsprozesse deutlich optimieren. Die Effizienz und Koordination zwischen den Teams wurde verbessert, wodurch Verzögerungen reduziert und die Qualität der Software gesteigert werden konnten. Dies führte zu einer höheren Kundenzufriedenheit und einer besseren Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.

Referenzen

  • Klaus Erlach; Lean Management: Methoden, Praxis, Techniken. 2017, Springer Vieweg.

  • John Bicheno & Matthias Holweg; The Lean Toolbox: The Essential Guide to Lean Transformation. 2016, Picsie Books.

  • ChatGPT: Quality Management Excellence

Diese Methode wurde aufbereitet von

Dr. Prisca Zammaretti

Geschäftsführerin / Leiterin Verbandswesen

Dr. Prisca Zammaretti

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